Workcamp Rumänien (02.06.-09.06.2017)
Warstein / Halmeu, Rumänien. Vom 2. bis 9. Juni halfen fünf Pfadfindern aus Warstein bei der Mitgestaltung einer Spielplatzanlagen.
Seit 2013 unterstützt der DPSG-Stamm St. Petrus Warstein das Kinderzentrum in Halmeu. In diesem Jahr ging die Hilfe über das Sammeln von Geldspenden hinaus, ein Arbeitseinsatz mit rumänischen und deutschen Jugendlichen hat stattgefunden.
Anfang Juni machten sich Justin Schrewe, Marvin Becher, Max Gretenkord und Simon Rüther mit Christian Manschke auf den Weg nach Rumänien. Die Reise war der erste Teil eines internationalen Workcamps. Die knapp 1500 km wurden von Dortmund aus mit dem Flugzeug zurückgelegt. Am Flughafen Cluj Napoca wurde die Gruppe von Friedrich Wieschof in Empfang genommen. Wieschof, der selbst aus Werl-Hilbeck kommt, ist die Kontaktperson der Warsteiner zum Kinderzentrum. Vom Flughafen aus stand noch eine dreistündige Autofahrt ins Kinderheim an, bevor die Anreise endlich bewältigt war. Neben den Jugendlichen aus der Wästerstadt waren auch Jannika Stolle, Friedrich Brinkmann und Karl-Wilhelm Krollmann aus der evangelischen Emmaus Kirchengemeinde Hilbeck und Wolfgang Schweng aus Memmingen vor Ort. Beim gemeinsamen Abendessen tauschte man sich zu den ersten Eindrücken aus und die anstehenden Arbeiten wurden besprochen.
Ursprünglich waren die Warsteiner aufgebrochen, um marode einfach verglaste Fenster eines Gebäudetrakts durch modernere Fenstertüren zu ersetzten. Diese Arbeiten wurden aber im Vorfeld durch Handwerker des Kinderheims größtenteils schon erledigt, sodass nur noch Restarbeiten zu erledigen waren. Es standen nicht genügend Türfenster zur Verfügung. Zwei Fenster wurden unter fachlicher Anleitung durch die Jugendlichen zugemauert und verputzt.
Die meiste Arbeit lag aber im Ersetzen eines Kletterturms, der zwei Tage vor der Anreise umgekippten war. Dabei bestand die Herausforderung darin, alle Arbeitsschritte selbst durchzuführen. Es musste geplant werden, wie die neue Spielplatzanlage aussehen sollte. Die benötigten Einzelteile aus Holz mussten angefertigt und zusätzliches Montagematerial beschafft werden. Bevor sie schließlich zusammengebaut und aufgestellt werden konnte.
Aber davon nicht abgeschreckt, machten sich die Jugendlichen an die Arbeit. In den folgenden Tagen wurde also gehobelt, gesägt, gebohrt, geschraubt und gehämmert, damit auf dem Innenhof des Kinderzentrums bald wieder gespielt werden kann. Unterstützung gab es von Rumänischen Handwerkern und Jugendlichen aus dem Kinderheim. Auch eine gut ausgestattete Schreinerei, die zum Kinderzentrum gehört, konnte genutzt werden.
Der Besuch in Rumänien bestand nicht nur aus Arbeit. Die Zeit wurden auch dazu genutzt das Land, seine Gesichte und die dort lebende Menschen mit ihrer Kultur kennen zu lernen.
So durften wir am Pfingstsonntag an einem Taufgottesdienst mit anschließender Tauffeier teilnehmen. Der Gottesdienst fand in Halmeu statt, die Feier in der nahegelegenen Kreisstadt Satu Mare. Nach dem Kirchenbesuch teilte sich die Gruppe aus Deutschland auf. Die Jugendlichen verbrachten bei sommerlichen 35 °C drei Stunden im Freizeitbad, alle anderen fuhren direkt zur Tauffeier. Am späteren Nachmittag trafen sich alle auf der Feier wieder. Anders als in Deutschland wurde zwischen den einzelnen Essensgängen zusammen getanzt und gesungen. Wir wurden sehr gastfreundlich aufgenommen und waren schnell mitten im Geschehen. So fanden wir uns auch zügig auf der Tanzfläche wieder, was uns viel Spaß bereitet hat.
Der Pfingstmontag war von einer Rundfahrt durch das nordwestliche Rumänien geprägt. Wir besuchten die Schwefelwasserquelle in Bixad, das Freilichtmuseum und die Feuerwehrwache in Negreşt Oaş, fuhren durch das Theißtal nach Săpânţa zum „Fröhlichen Friedhof” und zur Gedenkstätte für die Opfer und den Widerstand des Kommunismus in Sighetu Marmaţiei. Den Abschluss der Fahrt bildete der Besuch einer Straußfarm, wo wir ein Straußenei kauften.
Während unseres Aufenthalts wurde auch eine deutsche Auswandererfamilie besucht. Bei ihnen konnten wir einen Einblick gewinnen, wie sie mit dem bewirtschaften eines Weinbergs, einer Imkerei und einer Ziegenfarm ihren Lebensunterhalt verdienen. Außerdem haben wir den Bürgermeister von Halmeu getroffen, waren an der nur ein paar Kilometer entfernten EU-Außengrenze zur Ukraine und haben natürlich die Wohngruppen des Kinderzentrums besichtigt.
Am letzten Tag war es dann soweit. Zwei Klettertürme mit Rutschen und verbunden durch eine Brücke konnten aufgestellt werden. Allerdings haben uns die Feiertage so viel Zeit geraubt, dass die Montagearbeiten nicht ganz abschlossen werden konnten. Entsprechend groß war die Enttäuschung bei den Pfadfindern, zumal mit sehr viel Tatkraft an dem Projekt gearbeitet wurde.
Dennoch waren alle Beteiligten zufrieden mit dem Erreichten! Denn in nur vier Tagen wurde doch einiges geschafft. Am Abschlussabend mit Rührei aus dem Straußenei kam man noch einmal mit allen zusammen. Während der Abschiedsrunde konnte jeder seine Eindrücke schildern und die Heimleitung bedankte sich mit kleinen Präsenten für das Engagement. Das es den jugendlichen aus Warstein gefallen hat, zeigte die Frage: „Wann kommen wir wieder hierhin?“.
Am nächsten Morgen ging es mit Auto und Flugzeugt zurück in die Wästerstadt. Das Geländer für die Brücke, eine Treppe und eine Kletterwand wurden von den Handwerkern nach unserer Abreise an den Klettertürmen angebracht. Der zweite Teil des internationalen Workcamps findet im August statt. Dann wird eine Gruppe rumänischer Jugendlichen aus Halmeu nach Deutschland kommen und es wird ein Wiedersehen mit den Pfadfindern aus Warstein geben.